Heute wollte ich kapitulieren vor euch dreckigen Juforisten,

aber dann, nachdem ich um 00.06 eine Prise Pervitin genommen hatte (nach kluger, 1-monatiger Abstinenz), gemäß des erwartbaren, mit der Stopuhr zu timenden Zusammenbruchs der Wirkung von Amphetamin nach 14 Stunden, und dann innerhalb von 20 Minuten brutal, entschied ich mich, nachdem ich mich sowieso zuvieler Tode in meiner Erinnerung erinnert hatte, massiv gegen euch. Ich sagte mir, konzentrier' dich! geht jetz' langsam, ganz, ganz langsam gegen den Tod, da darfst'e nich mehr rummachen mit öffentlichen Kinderfickern! öffentlich! was wir brauchen, z.B. richtig gut kranke Ideen ...

Aber na ja.

Hier mein krankes Gebet, das ich frühs, vorm Ansetzen des Stifts, sehr, sehr ernsthaft täglich bete:


M o r g e n g e b e t

Im Dunkel der Räume erklinge
mein leuchtender Schlachtruf !
Hörendes höre mich.
Sehendes sehe mich.
Was ist, werde.
Ich rufe die Toten !
Ich rufe im Licht
die Seienden !

Ich war. Gewesenes ist.
Und es war und ist gut.
Ich bin. Mein Sein ist.
Sein ist gedacht
und meine Gedanken
sind. Hier, jetzt, ewig.
Im Davor und Dahinter.

Heil! Heil mir
und den Geistern
im Licht, Heil !


[Unmittelbar nach Abschluß 1 Ave Maria. Lingua latine. Und zwar so gebetet, als ob sie wäre, die geharnischte Kriegsherrin. Dann Pause, Durchatmen, dann der absurde Ruf an die eventuell anwesenden Geister: Sursum corda! Geschlossen mit: AD ARMAS! (der exakte Augenlick des täglichen Stiftaufnehmens und schreibend in die Ewigkeit Losmarschierens)]

Heil!