Re: ohne einen angetretenen Beweis nur eine Behauptung

Geschrieben von ecci am 08. April 2023

Antwort auf Ecci... geschrieben von M´Noel am 08. April 2023

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nein, man nennt das eine Vereinbarung in einer bestimmten Gemeinschaft. Beweise du mir, dass ein Eimer ein Behältnis mit Henkel oder sowas wie hier https://de.wikipedia.org/wiki/Eimer definiert ist und nichts anderes sein kann, dann beweise ich dir, dass der Begriff "Intelligenz" sowohl so gebraucht werden darf als auch so gebraucht wird, wie von mir getan. In der Natur kommen das Wort "Eimer" und das Wort "Intelligenz" als empirisch erfahrbares also materielles Dingens nicht vor. Es sind Abstraktionen die das aber zuweilen auch nicht nur das bedeuten, was sich ein Mensch oder eine menschliche Gemeinschaft mehr oder weniger konkret darunter vorstellen.

Der Unterschied in der "Intelligenz" einer Maschine (was anderes ist ein Computer bzw. KI nicht) und der Intelligenz eines Menschen kann man so formulieren (Diese Formulierung kommt übrigens in der Natur auch nicht vor):

Das Kernstück von Maschinen sind Beschreibungen und Vorhersagen, während es im menschlichen Denken Erklärungen sind. Chomsky illustriert den Unterschied an einem klassischen Beispiel: „Angenommen, Sie halten einen Apfel in der Hand. Nun lassen Sie den Apfel fallen. Sie beobachten das Ergebnis und sagen: ,Der Apfel fällt.‘ Das ist eine Beschreibung. Eine Vorhersage wäre die Aussage ,Der Apfel wird fallen, wenn ich meine Hand öffne‘.“

Eine Erklärung liefere etwas mehr als Beschreibung und Vorhersage. Natürlich sei jede Erklärung nach menschlichem Vorbild nicht unbedingt richtig; „wir sind fehlbar. Aber das ist ein Teil dessen, was Denken bedeutet: Um richtig zu sein, muss es möglich sein, falsch zu liegen. Intelligenz besteht nicht nur aus kreativen Mutmaßungen, sondern auch aus kreativer Kritik“

Das menschliche Denken basiere auf möglichen Erklärungen und Fehlerkorrekturen, ein Prozess, der die Möglichkeiten, die rational in Betracht gezogen werden können, allmählich einschränkt. „Ein kleines Kind, das eine Sprache lernt, entwickelt beispielsweise – unbewusst, automatisch und schnell aus winzigen Daten – eine Grammatik, ein erstaunlich ausgeklügeltes System logischer Prinzipien und Parameter.“ Diese Grammatik könne als Ausdruck des angeborenen, genetisch installierten „Betriebssystems“ verstanden werden, so Chomsky, das den Menschen mit der Fähigkeit ausstatte, komplexe Sätze und lange Gedankengänge zu bilden. Das „Betriebssystem“ des Kindes sei aber völlig anders als das eines maschinellen Lernprogramms. Auch das scheinbar beste Ergebnis der KI beruhe, so Chomsky, auf einer „schwerfälligen statistischen Maschine für Mustererkennung. Sie füge nur das zusammen, was ihr wahrscheinlich erscheine. Künstliche Intelligenzen seien zum Halluzinieren verdammt, so Chomsky. Daran ändere auch eine höhere Leistungsfähigkeit nichts.

Dennoch bestehe die Gefahr, die KI zu überschätzen und über das menschliche Denken zu stellen. Das hätte schlimme Folgen für Wissenschaft und Ethik, so Chomsky. Die Zeit der Verheißungen ende dann in einer Tragödie.

Die Intuition basiert auf unseren Erfahrungen. Oder, wie der Nobelpreisträger Daniel Kahnemann sagt: Wir denken mit zwei Systemen.
"Das erste System ist das automatische System, da geht es um rasches Urteilen und Handeln, wenn zum Beispiel Gefahr droht. (=Intuition) Das zweite System ist, wenn wir reflektieren, Aufmerksamkeit ganz bewusst auf etwas richten und wohlüberlegte Entscheidungen treffen. (=Intelligenz)" [Main Huong Nguyen, Psychologin]

Der emotionale Gehalt von Musik z.B. ist ein Gefühl, welches sie hervorrufen kann, der intelligente Gehalt von Musik ist der zeitliche, von der kulturellen Epoche oder einer Gemeinschaft abhängige Bauplan von Melodie, Harmonie und Rhythmus - ähnlich dem Bauplan von Sätzen, der intuitiv ab einem bestimmten Alter in der Muttersprache angewendet wird, während die Grammatik von Fremdsprachen oft nur über den Intellekt angewendet werden kann.

Logik ohne Intuition/Kreativitaet kann in der Naturwissenschaft das Anwenden der Naturgesetze (der Naturwissenschaft zugrunde liegende Axiome) auf das zeitliche Verhalten von empirisch messbaren bzw. erfahrbaren Dingern unter bestimmten Anfangs-, Rand- und Nebenbedingungen dieser Dingsbumse sein - m.a.W. die Berechnung zukünftigen Verhaltens. Dieses kann sich übrigens grundlegend anders gestalten, als das Mensch intuitiv auf Grund seiner Alltagserfahrung erwarten könnte, ich halte das für einen sehr nützlichen Zweck. Der Impuls, der diesem Zweck zu Grunde liegt, ist: die Ungewissheit der Zukunft zu verringern, weder sind es Intuition noch Kreativität. Diese sind erst gefordert, wenn die Berechnungen sich in der Zukunft als fehlerhaft erweisen.


meint ecci

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