Kopp bringt auch Ulfkotte raus...

Geschrieben von Tenpenny am 04. Oktober 2008

Antwort auf undifferenziert, populistisch und einseitig usw. usf. geschrieben von GL++ am 04. Oktober 2008

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...die ideologische Richtung der Verschwörungstheoretiker scheint also egal zu sein, Hauptsache es wird tüchtig geraunt.

Das Problem bei Themen, die von Verschwörologen okkupiert werden, ist nur leider das gleiche wie bei Themen, die von Nazis okkupiert werden: selbst wenn die Aussagen partiell richtig sein sollten, sind sie "kontaminiert" und deshalb schwer hinterfragbar (weil man dann recht flott als "Manwirddochwohlnochsagendürfen"-Sager abgestempelt ist... klar, wie der Mechanismus funktioniert?) - soll heißen:

man hat sowohl in informierten wie in uninformiertem Zustand Schwierigkeiten, die Aussagen solcher Filme realistisch zu bewerten. In uninformiertem deshalb, weil ja alles so schön klar und einleuchtend erklärt wird und man, wenn man nicht zumindest rudimentäre Kenntnisse von Volkswirtschaft hat, nicht so schnell spitzkriegt, daß da evtl. einiges ausgelassen worden sein könnte (ähnlich wie die typischen "Pädo-Studien": wer kommt schon drauf, daß die größtenteils anhand von Personenmaterial erstellt wurden, das in Knästen oder Kliniken sitzt? Wer sich mit dem Thema nicht beschäftigt kommt seltenst dazu, diesen zusätzlichen Gedankenschritt überhaupt durchzuführen). Der informierte Zustand ist dagegen einer, in dem man weiß, aus welcher Richtung (Koppsülze halt) das Ganze kommt - weiß man das aber erst mal, neigt man dazu, jede Aussage zu negieren, selbst wenn sie richtig sein *sollte*.

Eigentlich sollte jeder gute Journalist wissen, daß man, will man dem Leser/Zuschauer tatsächlich Informationen und v.a. *Denkanregungen* vermitteln, idealerweise eine pro/contra-Darstellung wählt. Das gilt für jedes Thema. Auch wenn damit noch nicht alles Gold ist, was ein bißchen glitzert (denn zu den meisten Themen gibt es mehr als nur zwei mögliche Sichtweisen... nehmen wir wieder das passende Pädo-Beispiel: wo in einem pro/contra-Kontext sollte man die Marco-Fraktion reinsetzen?) wäre das doch ein Schritt in die richtige Richtung. Wird leider noch viel zu selten praktiziert (der "Fight Club" auf der Website von "polylux" fiele mir als halbwegs gutes Beispiel gerade ein).

Fazit: will man sich mit Aussagen wie denen in diesem "Fabian"-Filmen auseinandersetzen, empfiehlt es sich, 1.) auch die "Gegenseite" zu hören, 2.) idealerweise noch eine 3. Position zu hören, 3.) sich darüber zu informieren, wer hinter den jeweiligen Infos steht, 4.) sich von den aus Punkt 3 gewonnenen Infos nicht derart beeinflussen zu lassen, daß man selbst die Aussage "der Himmel ist blau" anzweifelt, nur weil sie von Leuten stammt, die gerne viel Blödsinn reden.

FT

PS: ist schon interessant, wie unterschiedlich Leute die Wörter hervorheben, die sie betonen wollen... ich mach das *so*, Snoopy BRÜLLT, Kroko schafft L e e r s t e l l e n ... ;-)

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