Re: Reset auf den Begriff "konspirativ"

Geschrieben von ecci am 11. April 2021

Antwort auf Re: Das Ralfsche Gesetz und die sklavische Gesellschaft geschrieben von eric101 am 10. April 2021

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>>Für mich ist da schon auch die Frage, ob eine echte Freundschaft zu einem jungen Menschen gelingen kann, die konspirativ geführt werden muss<<

Muss sie denn konspirativ geführt werden?

Wird denn eine "Freundschaft", die als konspirativ wahrgenommen wird
[- und sie wird auf jeden Fall, trotz aller Versuche sie vor der Gesellschaft zu verbergen, "irgendwie" wahrgenommen werden -],
nicht viel eher, weil per se, zu "irgendwelchen" Deutungsversuchen durch "Interessierte" herausfordern MÜSSEN?
Meine Antwort auf deine, oben von mir zitierte Frage lautet:
Eine "echte" Freundschaft wird und kann meines Erachtens nicht auf längere Zeit, die sie zumindest zum Wachsen braucht, "werden". "Gelingen", sozusagen als erwartetes Ergebnis eines rational durchdachten Planes, kann eine Freundschaft eh nicht. Sie "wird" oder auch nicht, und wenn sie "wird", dann gegen alle rationalen Widerstände in dir, in dem Jungen und in der Gesellschaft.

Was freilich nicht an die Öffentlichkeit gehört - in keiner Freundschaft, keiner Ehe - sind intime Gefühle, die nur die beiden etwas angehen, die nur durch das unbegrenzte, wechselseitige Vertrauen in die Verschwiegenheit des Partner ermöglicht, getragen und gerechtfertigt werden können.

In allen anderen Dingen ist offensive "Zurschaustellung" von Gemeinsamkeit das Gebot. Genau das, neben der "verschwörerischen Intimität, verbindet.

Liebe ist der wechselseitige Glaube jedes der Beiden, dass der Andere "unsterblich" in ihn verliebt sei und man ihm daher unbegrenztes Vertrauen, selbst in geschlechtlichen Dingen, schenken könne.

Zitat aus "Signale der Verständigung - Das Handicap-Prinzip" vonAmotz und Avishag Zahavi:.
"Wir denken, daß die Kopulation ... die soziale Bindung zwischen den Partnern auf die Probe stellen soll. Die zum Geschlechtsverkehr gehörige Aufdringlichkeit ist größer als bei jedem anderen Liebeszeichen; sie vermehrt deutlich das Wissen, das jeder der Partner über den anderen und die Beziehung gewinnt. Es ist kein Wunder, daß die Tiere, die außerhalb der Fortpflanzungszeiten kopulieren, langfristige Partnerschaften unterhalten.
...
Die moderne westliche Gesellschaft sieht die Homosexualität als Alternative zu heterosexuellen Beziehungen. Aber in einigen Gesellschaften, besonders in solchen, in denen Männer und Frauen streng getrennt werden, bestehen nebeneinander zwei Formen der sexuellen Beziehung, eine zwischen Männern und Frauen, aus der Kindern hervorgehen, und eine zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. In beiden Fällen kann der Geschlechtsakt dazu dienen, die Partnerschaft auf ihre Haltbarkeit zu überprüfen und sie aufrechtzuerhalten und zu stärken. Genau wie zur geschlechtlichen Beziehung zwischen Mann und Frau mehr gehört als die Fortpflanzung, weil sie außerdem dazu dient, die Bindung zwischen Mann und Frau zu überprüfen, liefert sie auch Information, die nötig ist, um die Bindungen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern aufrechtzuerhalten. Wieder ist das nicht nur bei Menschen so: Trivers beschreibt Paare von Weibchen der Möwe Larus occidentalism die sich wie ganz normale Paare verhalten und gemeinsam Nachkommen aufziehen, die »außerehelich« gezeugt wurden."

Ende meiner Sonntagspredigt

ecci

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